Ein ungewöhlicher Trauerzug

Heutzutage sind Trauerzüge eher selten. Falls man dennoch einem solchem Zug begegnen sollte, hält man kurz inne, gönnt den Trauernden den Moment der Stille und Gedenkens und danach geht man wieder seinen Alltagsbeschäftigungen nach. Doch manchmal kommt es anders als man denkt.

 

Ein Mann begegnet auf einer Straße dem ungewöhnlichsten Trauerzug den er je gesehen hat. Zwei große, schwarze Särge, die hintereinander hergetragen wurden, gefolgt von einem einzelnen Mann mit einem Pitbull an der Leine. Dahinter eine Schlange von ca. 200 Männern, immer einer hinter dem Anderen.
Da übermannt den Mann die Neugier und er nähert sich respektvoll dem Mann mit dem Hund. "Mein Beileid! Ich weiß, es ist eigentlich nicht die Zeit Sie zu stören, aber ich habe noch nie einen so ungewöhnlichen Trauerzug gesehen. Wer wird denn hier beerdigt?"
"Im ersten Sarg liegt meine Frau"
"Was ist passiert?"
"Der Hund hat sie getötet"
"Für wen ist dann der zweite Sarg?"
"Meine Schwiegermutter, sie hat versucht meiner Frau zu helfen - da ist der Hund auch auf sie losgegangen."
Der Mann verharrt kurz in einem gedankenvollen Moment des Schweigens und fragt dann etwas zögerlich: "Kann ich mir den Hund mal ausleihen?"
"Bitte hinten anstellen!"