Geschichte des (schwarzen) Humors … »

Die Frage, warum (und wann) Menschen etwas komisch finden, beschäftigt nicht nur Comedians. Auch in der Philosophie hat man sich immer wieder mit dem Lachen beschäftigt - schon in der Antike. Wobei allein schon die Definition von Humor sich als quasi unlösbares Problem erwies. Das ist auch der Grund, warum Computer bisher nicht lachen können - ohne eine beschreibende und umsetzbare Definition, keine Software. Da Humor auch mit Intelligenz zusammenhängt können eben Computer "nicht lachen", da sie über keine Intelligenz verfügen - jedenfalls keine, die der menschlichen vergleichbare wäre.

Einer der ersten, der über das Lachen schrieb, war Aristoteles um etwa 300 vor Christus. Er deutete das Lachen als ein Erbe der Götter.

Daher auch der Aufhänger in dem Roman "Der Name der Rose". Aristoteles unterscheidet drei Bereiche: Tragödie, Epos und Kommödie. Die Poetik behandelt die ersten beiden, und verweist auf einen in der Tat nicht überlieferten Text mit dem Titel "Komödie". Im Roman erhält dieser Band den fiktiven Titel "Über das Lachen und die Komödie", und wurde von der Kirche als so bedrohlich angesehen, das schon seine Exsitenz geleugnet wurde.
Umberto Eco führt die Humorlosigkeit der Kirche auf folgenden Umstand zurück:

"Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht mehr vor dem Teufel hat, braucht keinen Gott mehr [...]".

Also drohte, nach Umberto Eco, Humor die Furcht, und damit die Grundlage der christlichen Kirche zu unterminieren. In der Tat, im Mittelalter wurde in Klostern lautes Lachen mit Strafen (wie Fasten) versehen, und über lachende Päpste lässt sich selbst bei Google nichts nennenswertes in Erfahrung bringen - die lächeln bestenfalls milde.
Insbesondere der in vorwiegend katholischen Regionen stark verwurzelte Karneval (oder Fastnacht) scheint historisch geradezu als Ventil gedient zu haben: hier durfte das Volke dann Späße, auch über die Kirche, treiben - allerdings stark regelmentiert und institutaliserit: am Aschermittwoch ist dann wieder alles vorbei - respektive wie vorher.

Für die christliche Kirche sind Lachen und Humor seither schwierige Themen (und wurden bis in die jüngste Zeit ähnlich verteufelt wie die Sexualität, siehe Heidenspaß). Die Texte des neuen Testaments sprechen nie von einem lachenden Jesus - schwer vorstellbar bei dem was man sonst so über ihn geschrieben wurde: er mochte Gastmähler, schätzte offenbar Frauen, und verkündigte eine von der damaligen gültigen Staatsreligion leicht abweichende Version, liess sich von einer "Sünderin" die Füße mit Öl salben, ... und bei allem was so von und über Jesus überliefert ist, sein Lachen gehört nicht dazu.

Aus: Lacht Gott? — Der Scherz im Christentum (von Vera Kröning, Hessischer Rundfunk, als Audiodatei auf dem Bildungsserver Hessen verfügbar.

Eine besondere Form ist der schwarze Humor, der häufig ernste Themen satirisch und ironisch verpackt, oft mit aktuellem Bezug und auch lustige Wortspiele sind hier eine oft genutzte Form.